Mit der Decke zum Gottesdienst!?

Kirche Decke (c) Isabel Athmer in: Pfarrbriefservice.de
Kirche Decke
Datum:
Di. 22. Nov. 2022
Von:
Julia Meuser-Romano

Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Nicht nur, um das Klima zu schützen, sondern auch, weil Energie einfach nicht mehr so grenzenlos zur Verfügung steht, wie wir es seit Jahrzehnten gewohnt waren. Also muss jeder beim Sparen mitmachen: Firmen, Behörden, Vereine, Familien... und die Kirchen.

Auch in unseren Gemeinden wird es diesen Winter merklich kälter werden. Kirchenheizungen, die oft mit fossilen Brennstoffen laufen, werden ‐ in Abstimmung mit den jeweiligen Kirchenvorständen vor Ort ‐ so weit wie möglich herunter geregelt. Die Grundtemperatur für St. Peter und Paul und St. Antonius, Röhe ist auf 10 Grad festgelegt. Überdies sollten Gemeinden die Fenster und Heizkörper prüfen, Heizungsrohre dämmen, LED‐Leuchtmittel nutzen und Bewegungsmelder installieren. Jede Kilowattstunde zählt. Denn ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass unseren Kirchengemeinden ohne radikales Energiesparen schlicht der finanzielle Kollaps droht.

Natürlich ist uns auch bewusst, dass Gottesdienste und Veranstaltungen in den Kirchen durch das Absenken der Temperaturen weniger komfortabel sein werden. Es wird Gottesdienstbesucher geben, die ggfs. dadurch vom Besuch der Kirchen abgehalten werden. Das tut uns leid. Dennoch bitten wir Sie um ihr Verständnis und ihre Unterstützung – und auch um ein wenig Kreativität im Umgang mit dem Mangel. Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir zum Kirchgang nicht nur Mäntel und dicke Schuhe anziehen, sondern auch eine warme Decke mitbringen? Oder wenn wir Verständnis dafür haben, wenn in dieser Ausnahmesituation auch einmal die ein oder andere Mütze auf dem Kopf bleibt?

Bei allen Erschwernissen und Einschränkungen sehen wir auch in den kommenden Monaten eine Chance: Wir müssen alle unser Verhalten ändern. Nicht nur der Krieg, auch die Herausforderungen des Klimawandels erfordern ein radikales Umdenken und anderes Handeln als bisher. So kann die vor uns liegende Zeit auch dazu führen, dass klarer wird, was möglich und nötig ist. Nötig ist z.B. die Beleuchtung des Kirchturms von St. Peter und Paul. Sie ist unabdingbar für den Hubschrauberlandeplatz des St. Antonius Hospitals.

Möge Gott uns allen beistehen und uns dabei helfen, dass wir diese schwierige Zeit gemeinsam durchstehen.