Mein Freiwilligendienst in La Paz

La Paz (c) Lea Ziemons
La Paz
Datum:
Sa. 30. Sep. 2017
Von:
Francesco Romano
Ich fange einfach mal vorne an „meine Freiwilligen Geschichte“ zu erzählen, die eigentlich noch gar nicht begonnen hat.

Vor ungefähr eineinhalb Jahren wuchs so langsam die Idee in mir, einen Freiwilligendienst zu machen. Getrieben von der Lust, die Welt zu sehen, neue Perspektiven zu bekommen und vor allem neue Menschen kennen zu lernen. Menschen, die in manchen Dingen wahrscheinlich ziemlich anders ticken als ich. Ein bisschen wollte ich auch den Wohlstand hinter mir lassen, insofern das überhaupt möglich ist, und hatte den vielleicht naiv klingenden Gedanken, die Welt ein ganz kleines Stückchen besser machen zu können. Ich wollte aufhören zu reden, einfach mal handeln.

So bewarb ich mich beim Freiwilligendienst vom Kindermissionswerk und Missio und wollte unbedingt nach Afrika. Aber wie das Leben eben häufig so ist, lande ich jetzt wo ganz anders, nämlich in Bolivien, um genau zu sein in La Paz, dem Regierungssitz von Bolivien. Die Stadt ist sehr groß, hat mit El Alto 1,5-2 Millionen Einwohner und liegt auf 3.400m-4.200m Höhe.

Alleine werde ich jetzt auch nicht mehr fliegen (obwohl dass der ursprüngliche Plan war), sondern mit einer Gruppe von 14 anderen Jugendlichen. Spätestens nach dem ersten Vorbereitungsseminar Anfang des Jahres konnte ich sagen, dass ich mich allmählich mit dem Gedanken angefreundet habe, mein Jahr in Bolivien zu verbringen. Über meine Mitfreiwilligen bin ich mittlerweile auch sehr froh; wir sind zu einer richtig coolen Gruppe zusammengewachsen. Auch wenn ich mich jetzt nach zehn Tagen Vorbereitungen nur mehr oder weniger vorbereitet fühle, habe ich sehr viel gelernt, besonders mich auch kritisch mit meinem Freiwilligendienst auseinander zu setzen, was ich sehr wichtig finde. Auf jeden Fall geht es jetzt bald los, die letzten Vorbereitung werden getroffen, die Panik und die Vorfreude wachsen und dann heißt es für mich „Tschüss bis in einem Jahr“.

Um einen Blick in die Zukunft zu werfen: wir Freiwilligen werden bei der Fundacion Arco Iris (=Regenbogen) arbeiten. Sie wurde 1994 von dem Deutschen Padre José gegründet. Sie bietet Straßenkindern und verstoßenen Jugendlichen ein neues Zuhause und hilft ihnen, eine neue Perspektive zu erhalten. Die Fundacion besitzt ein Krankenhaus und verschiedene Sozialprojekte, in welchen wir als Freiwillige mithelfen werden. Nachdem wir uns in der ersten Woche alle Projekte angeschaut haben, kommt jeder in ein Projekt. Es gibt unter anderem vier verschiedene Heime, Hausaufgabenbetreuungsprogramme oder Sozialarbeiter, die zu den Kindern auf der Straße gehen.

Jetzt hoffe ich also, meinen Platz in der Fundacion und in meiner Gastfamilie zu finden, in der ich das nächste Jahr leben werde, viele Erfahrungen zu sammeln, auch Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen und vor allem Menschen zu begegnen und kennen zu lernen.

Wer „meine Freiwilligen Geschichte“ weiterverfolgen will, kann das auf meinem Blog tun: https://unser-fwd-in-la-paz.jimdo.com, wo der eine oder andere Text und das ein oder andere Bild zu finden sein wird. Mehr zur Fundacion Arco Iris findet ihr auf der Website des Fördervereins: www.foerderverein-arco-iris.de

Auf Wiedersehen, Adiós!

 Lea Ziemons