Leitartikel des Weggefährten Mai 2018

Der Mai - Monat der Hochfeste (c) Julia Meuser-Romano
Der Mai - Monat der Hochfeste
Datum:
Fr. 27. Apr. 2018
Von:
Margot Karenfort

Der Mai - Monat der Hochfeste

Im Mai reihen sich vier Hochfeste aneinander wie Perlen an einer Schnur: wir feiern Christi Himmelfahrt, Pfingsten, den Dreifaltigkeitssonntag und Fronleichnam.

Auch wenn sich über deren Entstehung aus der historischen Perspektive eine Menge berichten ließe, möchte ich doch lieber nach der inhaltlichen Bezogenheit der Feste untereinander suchen.

Alle Evangelisten berichten uns, dass Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern und anderen Menschen erschienen ist. Bevor er mit seinem verklärten Leib in den Himmel auffährt, gibt er seinen Jüngern noch Anweisungen. Lukas berichtet uns: „Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet.“ Lk 24,49 Jesus kündigt also das Pfingstereignis an. Er verlässt zwar die Welt und ist damit nicht mehr an einem Ort gegenwärtig, aber er sendet seinen Geist in die Welt und ist dadurch überall gegenwärtig. Mit seinem Leib war er an Ort und Zeit gebunden. Mit seinem Geist kann er an allen Orten und in allen Zeiten gleichzeitig sein. Lukas ist es auch, der in seiner Apostelgeschichte vom Pfingstereignis berichtet. Der Heilige Geist kommt in einem heftigen Brausen in Gestalt von Feuerzungen auf einen jeden der Jünger herab und erfüllt sie. Daraufhin können sie nicht nur in allen Sprachen reden, sondern auch die Wunder und Zeichen vollbringen, die Jesus bereits getan hat. Mit dieser Begeisterung ziehen die Jünger hinaus in die Welt und verkünden das Evangelium von Jesus Christus. Der Dreifaltigkeitssonntag, der direkt dem Pfingstfest folgt, verdeutlicht noch einmal mehr das Wesen Gottes, so wie es besonders der Evangelist Johannes schildert: Jesus Christus ist auf den Vater im Himmel bezogen und der Vater ist ganz in seinem Sohn Jesus Christus vollendet. Diese Beziehung zwischen Vater und Sohn ist eine Geist-erfüllte. Der Dreifaltigkeitssonntag erklärt uns noch einmal unmissverständlich, dass Gott in sich Beziehung ist. Wenn Jesus sagt, dass Gott die Liebe ist, dann kann das nur stimmen, wenn er in sich selbst mit seinen Personen aufeinander bezogen ist. Die Beziehungen Gottes sind Liebesbeziehungen: der Vater liebt den Sohn im heiligen Geist. Und in diese Liebesbeziehungen ist der Mensch hineingenommen. Das ist die Zusammenfassung der frohen Botschaft, die die Kirche in die Welt hinaustragen soll. Diese Sendung in die Welt zeigt sich mit sinnfälligen Zeichen an Fronleichnam.

Mit dem verwandelten Brot aus der Heiligen Messe ziehen wir durch unsere Straßen. Jesus ist im eucharistischen Brot mit uns unterwegs. Er geht mit durch unser Leben. Er begleitet uns.

Das Fronleichnamsfest holt die Emmaus Geschichte Lk 24,13-35 ins Heute. Die frustrierten und traurigen Jünger, die nach Jesu Tod am Kreuz von Jerusalem nach Emmaus gehen, erkennen in dem Fremden, der auf einmal mit ihnen geht, nicht ihren Herrn Jesus. Erst, als er mit ihnen zusammensitzt und das Brot bricht, da gingen ihnen die Augen auf.

Das Fronleichnamsfest ist die Umsetzung der Sendung Jesu, hinauszugehen in alle Welt, und das Evangelium zu verkünden. Wir sollen der Welt die frohe Botschaft verkünden, dass Gott mitten unter uns lebt, dass er uns liebt und alle Wege unseres Lebens mit uns geht und uns begleitet.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Mitfeier dieser vier Hochfeste, auf dass Ihr Glaube gestärkt und Ihr Herz froh werde. Pfarrer Christoph Graaff!