Leitartikel des Weggefährten März 2021

Liebe Erwachsene, liebe Jugendliche, liebe Kinder,

2021-03_Leitartikel (c) Frederike Haak
2021-03_Leitartikel
Datum:
So. 28. Feb. 2021
Von:
Margot Karenfort

momentan befinden wir uns in der Fastenzeit. Die Zeit, in der wir uns in besonderer Weise auf das Osterfest vorbereiten.

Seit vielen hundert Jahren tun Christen das, indem sie fasten, also auf etwas verzichten, wie etwa das Essen von Fleisch, indem sie (mehr) beten, Buße tun oder indem sie in dieser Zeit besonders darauf achten, Gutes zu tun und/oder ein Fastenopfer, etwa in Form einer Geldspende, erbringen.

Seit letztem Frühjahr leben wir alle, Christen und Nicht-Christen, in einer Art Fastenzeit, die allerhand von uns abverlangt.

Vieles dürfen wir nicht tun - ein Konzert, ein Theater, ein Kino besuchen; mal auswärts essen, in den Sportverein gehen, Freunde und Verwandte treffen; ja, manche Menschen dürfen nicht einmal arbeiten, und in die Schule gehen dürft ihr Kinder auch nicht alle!

Zahlreiche Berufstätige wissen nicht wo ihnen vor lauter Arbeit der Kopf steht, etwa in den Krankenhäusern und in den Pflegeheimen.

Zahlreiche andere Berufstätige wissen nicht, wie ihr Leben weitergehen soll, da sie nicht arbeiten dürfen und kein Geld verdienen können.

Wie auf dem Bild der Vorderseite, ist eine große Zahl von Menschen "am Boden zerstört" und manche sind unendlich traurig, da sie ganz alleine sind.

Und damit bin ich bei diesem Titelbild. Meine Tochter Frederike hat es vor vielen Jahren gemalt. Weil es ihr nicht so gefallen hat (oder weil der Kunstlehrer es nicht so gut fand), fand ich es eines Tages schon in der blauen Tonne.

Dort habe ich es sofort herausgenommen. Und mittlerweile ist es zu einem meiner Lieblingsbilder geworden. - Nicht, weil meine Tochter es gemalt hat und nicht, weil darauf meine Lieblingsfarben (grün und blau) zu sehen sind. Nein, ganz einfach deshalb, weil es zeigt, wie wir Menschen miteinander umgehen sollten: 

Aufmerksam - Rücksichtsvoll - Hilfsbereit. Kurz - indem wir einander beistehen. Aktuell dürfen wir das so nah wie auf dem Bild nicht wirklich. Wir sollen ja Abstand wahren. Aber einander beistehen geht selbst mit einem gewissen Abstand. Ungezählte Menschen haben das in den letzten Monaten getan und bewiesen:

Aufmerksam sein - rücksichtsvoll handeln - hilfsbereit zupacken. 

Das sind gute Grundhaltungen für ein friedliches und freundliches Miteinander - nicht nur in der Fastenzeit!

 

Es grüßt Euch und Sie alle, Udo Haak, Diakon