Leitartikel des Weggefaehrten April 2019
Was ist eigentlich ein Oster-Ei ?
Als Symbol steht das Ei für das Allereinfachste und Ursprünglichste, für den Uranfang des Lebens. In zahlreichen Mythen ist die Welt aus einem Ur-Ei oder einem Welten-Ei entstanden.
Das Ei ist Symbol für schlafendes und erwachendes Leben, ist potenzielle Lebenskraft, Fruchtbarkeit, Urgrund und Auferstehung. Deshalb sind Eier auch als Grabbeigaben verwendet worden. Das Ei spielte bei heidnischen Frühlingsfesten als Fruchtbarkeitssymbol, als Erwachen der Natur und Quelle des Lebens eine Rolle.
Im Christentum wurde es als Osterei zum Auferstehungssymbol. Die Auferstehung Christi aus dem Grab kann verglichen werden mit einem Küken, das aus der Schale schlüpft. Der hl. Augustinus deutete das Ei als Symbol der Hoffnung. Das Ei sieht er als Sinnbild für Christi Geburt und Auferstehung. Der hl. Ephräm, der Syrer, verstand das Zerbrechen der Eierschalen beim Schlüpfen des Kükens als Bild für das Zerbrechen der Gräber bei der Auferstehung der Toten.
Ostern feiern wir die nicht zu übertreffende Erlösungstat Gottes. Christus hat alle Fesseln des Todes gesprengt. Nun ist das Leben stärker als der Tod. Das Leben ist nicht mehr tot zu bekommen. Das Gleiche geschieht auch in uns, wenn wir uns im Glauben seinem Leben öffnen. Unser Leben bekommt eine neue Qualität vom Auferstandenen, der alles Vergängliche übersteht.
Ich wünsche uns allen einen Osterglauben, der die Schalen von allem, was unser Leben bedrückt und einschränkt, sprengt und sich der Erlösung und dem Heil öffnet, die der Auferstandene uns schenkt.
Norbert Franzen