Am Sonntag der Weltmission (22. Oktober) feiert der libanesische Erzbischof Joseph Soueif aus dem Libanon die Heilige Messe mit uns um 9:30 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul. Anschließend freut er sich auf eine Begegnung mit uns. Er wird über die Situation in seinem Land und seiner Kirche sprechen und unsere Fragen gerne beantworten.
Joseph Soueif ist Erzbischof in Tripoli im Libanon. Die Stadt im Norden des Libanon, an der Grenze zu Syrien ist vom sunnitischen Islam geprägt. Der Erzbischof ist Vizepräsident von Caritas Internationalis.
Joseph Soueif legt einen Fokus auf den interreligiösen Dialog im Libanon, wo Sunniten, Schiiten, Alewiten, Drusen und Christen verschiedener Kirchen leben. Ein friedliches Zusammenleben ist das Ziel des Dialogs.
Korruption und mafiöse Strukturen der politischen Elite tragen zur Verarmung der Bevölkerung bei. Symbol für die Krise des Landes ist die schwere Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020. Sie hat ein kollektives Trauma ausgelöst, das weit über den eigentlichen Schaden hinausgeht. Die Explosion steht für das Scheitern des politischen Systems. In dieser Situation wollen drei Viertel aller Christinnen und Christen den Libanon verlassen. Diese verheerende Entwicklung für die Kirche, die auch seine Diözese betrifft, stellt den Erzbischof vor großen Herausforderungen. Hinzu kommen geschätzte 2 Mio. syrische Flüchtlinge (jeder fünfte Bewohner des Landes), die zumeist unter dem Existenzminimum leben müssen und auf dem Arbeitsmarkt mit den verarmten Libanesen konkurrieren.
An diesem Sonntag ist im Rahmen der Solidarität der Katholiken weltweit die Kollekte für die Katholischen Kirchen in den ärmsten Regionen der Welt bestimmt.
Harald Suermann