Am 15. März beende ich die aktive Phase meiner Altersteilzeit und beginne mit der inaktiven; das heißt im Volksmund Rentenbeginn. So gehen 36 Jahre Dienst als Pastoralreferent im Bistum Aachen zu Ende. Die allermeiste Zeit davon war ich in der Krankenhausseelsorge eingesetzt. Die letzten sechs Jahre nun im Eschweiler St. Antonius-Hospital. Rückblickend habe ich selten in meinem Berufsleben eine so richtige Entscheidung getroffen wie die, noch einmal im SAH einen Neustart zu wagen. Wer konnte ahnen, dass 2020 ein Corona-Virus die Gesellschaft und die Arbeit im Hospital auf den Kopf stellen würde und 2021 im Juli die Flut das SAH fast zerstört hätte.
Die Corona Zeit war eine Mega - Herausforderung für mich und meine Kollegen in der Pastoral, zumal noch schwere Krankheiten uns als Seelsorgeteam besonders herausforderten. Die Kollegen sind -Gott sei`s gedankt- wieder genesen. Die Versorgung der schwerstkranken Patienten und das Begleiten der Sterbenden, ist uns als Team von Ärzten, Pflegepersonal und Seelsorge meistens prima gelungen. Dabei wuchs ein segensreiches, vertrauensvolles Miteinander aller am Patienten arbeitenden Dienste. Pastoralreferent, Priester und Gemeindereferent haben entdeckt, wie erfüllend kooperative Pastoral sein kann. Fast jede und jeder, die/der um Seelsorge gebeten hat, konnte begleitet werden. Im Nachhinein war das für mich eine zutiefst kostbare Glaubenserfahrung. Das Hochwasser kam dann noch dazu. Mit der gesamten SAH-Familie den Dreck aus dem Haus zu schöpfen, hat zusammengeschweißt. Mut, ja sogar bisweilen Spaß gemacht; Humor kann Not lindern. Das Haus, unser SAH, wurde gerettet!
Sie, liebe Pfarrangehörige, der neuen Pastoralgemeinschaft Eschweiler durfte ich in der Kapelle oder auf Station vielfach kennenlernen. Danke für Ihr Vertrauen. Die Gottesdienste in der so wunderschön renovierten Krankenhauskapelle waren mir ein Herzensanliegen.
So sage ich allen ein herzliches Danke und Vergelt`s Gott. Bleiben wir in der Gewissheit auf dem Weg, dass wir nie allein sind, Christus schenkt uns seine Weggemeinschaft. Eschweiler, das sind für mich viele liebevolle Begegnungen, „Ameisenketten“ mit Wassereimern, durchbetete Krisen am Kranken- und Sterbebett, fröhliche Gottesdienste: Kurzum gewonnene Jahre. Möge die Seelsorge im Hospital eine gute Zukunft haben und der verbleibende Kollege genauso herzlich unterstützt werden, wie ich es erfahren durfte.
Bleiben Sie wohl behütet
Ihr Christian Hohmann