Vom Getränkehandel zum Lernort – Die low-tec auf der Südstraße in Eschweiler

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Datum:
Mi. 21. Apr. 2021
Von:
Julia Meuser-Romano

Ziel der 1995 gegründeten low-tec gemeinnützigen Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH ist es, Menschen ohne Arbeit oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen durch Beratung, Qualifizierung, Ausbildung, Vermittlung und auch durch Schaffung von Arbeitsplätzen, sinnvolle Arbeit zu ermöglichen. Seit 1998 ist die low-tec, deren hundertprozentiger Gesellschafter die evangelische Gemeinde zu Düren ist, in Eschweiler ansässig – zunächst als E-SCHo Stadtteilbetrieb in Eschweiler-Ost. Seit 2010 ist der ehemalige Getränkehandel auf der Südstraße die Heimat der low-tec in Eschweiler, der seitdem stetig umgebaut und erweitert wird, um vielfältige Qualifizierungen und Lehrgänge in verschiedenen Berufsfeldern anbieten zu können. Das eigene, großzügige Gelände bietet gute Möglichkeiten und wurde seit 2018 um zwei weitere Schulungsgebäude erweitert.

Am Standort in Eschweiler werden die Menschen auf ihrem Weg in den Beruf unterstützt und begleitet. Für Jugendliche und junge Erwachsene bietet die Produktionsschule seit 2013 durch kreative, handwerkliche und produktionsorientierte Tätigkeiten berufliche Orientierung sowie die Möglichkeit, den Schulabschluss nachzuholen. Die von den Jugendlichen hergestellten Produkte, wie Insektenhotels, Möbel, Dekorationsgegenstände und Textilien, werden auf Märkten, Ausstellungen und in eigenen Läden verkauft. Seit 2020 stehen auch Bienenstöcke auf dem Gelände. Es wird eigener Honig produziert und verkauft. Die Erlöse aller Auftragsarbeiten kommen den jungen Erwachsenen zu Gute. Den neuesten Auftrag, ein Insektenhotel in Form der Pfarrkirche St. Peter und Paul, kann man am 9. Mai im Gottesdienst bewundern. Anschließend wird es auf dem Friedhof St. Peter und Paul an der Dürener Straße in direkter Nachbarschaft zur low-tec ein neues Zuhause finden.

Ein weiterer Schwerpunkt vor Ort ist die Qualifizierung im Bereich Altenpflege. Seit vielen Jahren lernen an Pflege interessierte Menschen aller Altersklassen mit und ohne Migrationshintergrund Grundfertigkeiten für pflegerische Tätigkeiten in Theorie und Praxis an der Südstraße. Die Möglichkeit, durch das Nachholen eines Schulabschlusses in eine Ausbildung in der Pflege einzumünden, wird gerne genutzt, wie auch die verschiedenen Qualifizierungen zum/r Pflegehelfer*in, zur Hauswirtschaftskraft oder zur Betreuungskraft. Dies wird aktuell im Projekt Pflege-Pilot angeboten.

Das EntwicklungsCenter qualifiziert seit 2018 in den Bereichen Hotel- und Gastgewerbe, Gartenlandschaftsbau, Metall, Lagerlogistik, Schutz und Sicherheit sowie Pflege. Das große Gelände mit Gartenanlagen und die Räumlichkeiten, von Schulungs- und Seminarräumen über eine Lehrküche und ein Hochregallager, bieten vielfältige praktische Übungsmöglichkeiten. Aus diesem Projekt heraus werden die Teilnehmer*innen in passende Tätigkeiten vermittelt.

Die vorgenannten Projekte werden alle durch das Jobcenter der StädteRegion Aachen gefördert.

Als anerkannter Sprach- und Integrationskursträger bieten wir zudem auch Sprachkurse für Migrant*innen an, um sie bei der Integration in Deutschland zu unterstützen.

Ohne die Einschränkungen der Pandemie arbeiten täglich bis zu 170 verschiedene Menschen aller Altersklassen vor Ort an der Südstraße gemeinsam an ihren beruflichen Zielen, unterstützt von 36 Anleitern, Lehrern, Pädagogen und Jobcoaches.

Low-tec in Eschweiler heißt kurze Wege für die Menschen, die auf dem Weg in Arbeit oder Qualifizierung begleitet werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit örtlichen Betrieben, dem Jobcenter der StädteRegion Aachen in Eschweiler oder dem Gemeinwesen, z.B. mit dem Kinder- und Jugendzentrum St. Peter und Paul ist die low-tec in Eschweiler tief verwurzelt. Wir freuen uns, Ihnen einen Teil unserer Arbeit in einem von uns mitgestalteten Gottesdienst am 9. Mai vorstellen zu dürfen!

 

Mit herzlichen Grüßen,

Britta Leipertz, Standortleitung low-tec Eschweiler