Pfr. Raphael Häckler hilft bei der Seelsorge in der Region Aachen-Land

(c) St. Peter und Paul
Datum:
So. 1. März 2020
Von:
Filippo Soro

Zum 1. Januar wurde Pfr. Raphael Häckler von Bischof Dr. Dieser zur Unterstützung der Seelsorge in unserer Region Aachen-Land, also von Stolberg bis Merkstein, beauftragt.

Anfang März wird seine Wohnung in Stolberg-Münsterbusch fertig. Ab diesem Zeitpunkt werden wir Pfr. Häckler immer wieder auch bei Gottesdiensten in unseren Pfarren hier in Eschweiler erleben können.

Damit Sie sich schon jetzt ein Bild von ihm machen können, finden Sie im Folgenden eine kurze Vorstellung, einen Lebenslauf sowie ein Foto von ihm.

Ich wurde zusammen mit Pfr. Häckler zum Diakon und Priester geweiht und war als Kaplan einige Jahre in seiner Heimatgemeinde Schevenhütte eingesetzt – daher freut es mich besonders, dass er nun immer wieder auch hier in Eschweiler im Einsatz sein wird.

Lieber Raphael, herzlich willkommen in der Region Aachen-Land und besonders in Eschweiler!

Vorstellung Pfarrer Häckler

Als ich klein war, wollte ich Apotheker werden. In einer Apotheke mit großen Schränken aus Holz. Nicht wegen der Medikamente. Auch nicht wegen des weißen Kittels oder weil ich so gerne den kranken Leuten helfen wollte. Ich wollte Apotheker werden, weil ich einen Apothekerschrank haben wollte. Einen hohen und tiefen Schrank mit vielen Fächern. So einen, wie ich ihn in unserer Apotheke in Stolberg auf der Rathausstraße so oft gesehen hatte.

Ich erinnere mich, wie fasziniert ich als Kind vom Land nach dem Besuch beim Kinderarzt war, wenn die Apothekerin den vollgekritzelten Zettel aus der Hand meiner Mutter nahm, zielstrebig zu einem der tausend Schränke ging, die alle gleich aussahen und mit schlafwandlerischer Sicherheit das gewünschte Medikament herauszog. Ich wollte auch so einen Schrank haben. Mit vielen Fächern, von denen ich immer genau wusste, was drin ist. 

Vielleicht faszinierten mich auch weniger die Schränke als das Gefühl, den Überblick zu haben. Den Durchblick im Chaos. Wissen, wo etwas steht. Ein Rezept gegen das Unübersichtliche im Leben. Wissen, was hilft.

Ich bin nicht Apotheker geworden, sondern Pfarrer. Und als solcher unterstütze ich seit dem 1. Januar Regionalvikar Hannokarl Weishaupt als Mitarbeiter in der Seelsorge in der Region Aachen-Land. Eine wunderbare Aufgabe, die mich in ganz viele Kirchen und Häuser meiner Heimatregion führen wird – darauf freue ich mich sehr!

Gerade jetzt am Anfang spüre ich aber auch, dass mir in den letzten Jahren manches fremd geworden ist. Selbst wenn ich jetzt unmittelbar im Schatten des Goethe-Gymnasiums Stolberg wohne, auf dem ich einst mein Abitur machte - die Heimat, in die ich nach 20 Jahren zurückkehre, ist nicht mehr die meiner Kindheit und Jugend. Ich muss mir erst einmal wieder einen Überblick verschaffen.

Da ich noch neu hier bin, bitte ich Sie, nachsichtig mit mir zu sein, wenn ich noch nicht so genau weiß, was wo steht oder wie die Abläufe sind. Da bin ich noch ziemlich unsortiert …. Um mein Amt richtig ausüben zu können, bin ich darauf angewiesen, vieles kennenzulernen, erst mal zuzuhören, Eindrücke mitzunehmen. Ich muss nachfragen dürfen, um Zwischentöne und Zusammenhänge zu verstehen: Was ist hier und jetzt wirklich dran? Was hilft?

Und vielleicht gelingt es mir gerade darin, mit Ihnen und für Sie auch ein bisschen was von meinem Kindheitstraum zu realisieren: Als Seelsorger darf ich genau dann für die Menschen da sein, wenn das Leben unübersichtlich wird. Wenn ein geliebter Mensch stirbt und im Herzen ein großes Chaos hinterlässt. Wenn ein Kind auf die Welt kommt und das Leben auf den Kopf stellt. Ich bin da, wenn Lebensrezepte und Notfallmedikamente nicht mehr helfen. Ohne Schrank, ohne weißen Kittel und ohne Schubladen. Aber mit meiner Zeit, meinem Herzen und meinem Gebet. Und jetzt wieder in meiner Heimat. Ich freue mich!

Raphael Häckler, Pfarrer

Lebenslauf

47 Jahre alt. Sohn von Rolf und Marie-Louise Häckler und Bruder von Melanie Häckler-Brandt. Aufgewachsen und beheimatet in Schevenhütte

1991                      Abitur am Goethe-Gymnasium Stolberg

1991-1992           Wehrdienst in Koblenz

1992-1998           Studium der Theologie in Bonn und Münster

1998-1999           Pastorales Jahresprakatikum in St. Helena Rheindahlen

28.11.1999           Diakonenweihe und anschließend Einsatz als Diakon in Aachen-Nord 

23.09.2000           Priesterweihe durch Bischof Heinrich Mussinghoff.

2000-2004           Kaplan in der „Weggemeinschaft der Gangelter Gemeinden“

2004-2007           Kaplan in der GdG Kall – Steinfeld

2007-2018           Pfarrer in der GdG Nörvenich-Vettweiß

2018-2019           Leiter der GdG St. Matthias Schwalmtal

Seit 2001 lebt meine Mutter Marie-Louise als meine Haushälterin bei mir. Mein Vater Rolf ist am 18.12.1991 bei einem Autounfall in Werth ums Leben gekommen.

Meine Leidenschaften sind die Fotografie und das Wandern. Beides übe ich am liebsten beim Urlaub in den Alpen aus. Ich singe gerne und war in meiner Kindheit und Jugend begeisterter Fußballer. Leider musste ich meine aktive Laufbahn nach einigen Verletzungen aufgeben. Dennoch bin ich bis heute immer noch gerne als Zuschauer am Platz, wenn die Zeit es zulässt. 

Seit dem 1 Januar bin ich zur Mitarbeit in der Seelsorge in der Region Aachen-Land beauftragt und unterstütze Regionalvikar Hannokarl Weishaupt.