Leitartikel des Weggefaehrten Februar 2020

Hineinschlüpfen in eine andere Rolle,

sie spielerisch ausprobieren ohne Risiko,

Ungelebtes zum Klingen bringen,

heraus aus festgefahrenen Geleisen.

Den Ernst abstreifen, das Dunkle und Schwere,

nicht denken an Kriege und Krisen,

an Neid und Missgunst zwischen den Menschen,

an todesbringende Krankheiten und Katastrophen.

Einmal der Sehnsucht nach Leichtigkeit nachgeben,

das Scherzen und Lachen ausprobieren

und Kraft daraus schöpfen.

Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de

Gerade erst haben wir den Tannenbaum abgeschmückt, die letzte Weihnachtsdeko weggeräumt, die letzten Printen und Zimtsterne gegessen, da geht es schon mit Riesenschritten auf den Höhepunkt der 5. Jahreszeit zu. In Eschweiler – einer Karnevalshochburg – immer ein guter und wichtiger Grund zum Feiern. Es ist die Zeit, in der man sich verkleidet, in eine andere Rolle schlüpft, ausgelassen ist, oftmals den Alltag mit all seinen Schwierigkeiten einfach für eine kurze Zeit ausblendet. Und so manche und mancher sucht sich als Kostüm aus, was sie oder er vielleicht eigentlich gerne wäre. Aber nicht nur die großen Sitzungen der Karnevalsgesellschaften und der Straßenkarneval haben in Eschweiler eine gute Tradition, es werden auch viele andere Termine von Prinz und Zeremonienmeister mit dem Hofstaat wahrgenommen: Beispielsweise Besuche in den Kindergärten, bei den Senioren-Nachmittagen, in den Altenheimen oder im St. Antonius-Hospital, um nur einige wenige, aber sehr wichtige Termine, zu nennen. Sie bringen so die Freude zu denen, die nicht mehr so aktiv Karneval feiern können.

Wenn diese tollen Tage dann hinter uns liegen, beginnt mit dem Aschermittwoch wieder eine neue Zeit – die Fastenzeit, die uns 40 Tage lang auf den Höhepunkt im Kirchenjahr, das Osterfest, vorbereitet. Viele Menschen nehmen sich für diese Zeit vor, auf etwas zu verzichten. Das sind häufig der Verzicht auf Alkohol und Süßigkeiten oder beispielsweise auch das sogenannte „Auto-Fasten oder Handy-Fasten“. Das fällt leichter, wenn man vorher nochmal richtig auf den Putz hauen darf, nach dem Motto „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. So wünsche ich uns allen eine fröhliche Karnevalszeit und einen guten Start in die Fastenzeit.

Petra Minge, Gemeindereferentin